Distanz: 38.9 km
Gesamter Aufstieg: 1158 m
Fahrtzeit: 3 Std. 27 min.
Standzeit: 1 Std. 12 min. (Verpflegung und Reparatur)
"Hier ist von allem etwas dabei", hiess es im Tourenbeschrieb auf gps-tracks.com. Dem kann ich nur zustimmen. Ich meine sogar noch etwas mehr als das erlebt zu haben. Aber schön der Reihe nach:
Seit langem wieder einmal ein Hitzetag im Flachland (>30°). Für viele hiess das ab in die Badi. Nicht so für mich! Um der gröbsten Hitze zu entfliehen, peilte ich mit dem Bike etwas höher gelegene Gebiete an. Da schien mir die Route auf den Gottschalkenberg im Kanton Zug genau das Richtige zu sein.
Punkt 11 Uhr - nach einer 1-stündigen Anfahrt über den Hirzel - startete ich mein Vorhaben bei der Kirche in Unterägeri. Sofort stieg die geteerte Strasse bis auf etwa 950 MüM an. Da es noch morgen war und die Route mehrheitlich durch den Wald führte, merkte ich vom schweisstreibenden Wetter vorerst noch nicht allzuviel. Auf dem nachfolgenden "Plateau" konnte ich dann mit Blick auf den Pilatus und den Rigi bereits das erste Mal die schöne Aussicht geniessen.
Nachdem ich die notwendigen Bilder auf meiner Kamera gesichert hatte, düste ich abwärts Richtung Menzingen, überquerte dort die Hauptstrasse und verschwand Minuten später wieder in einem kleinen Waldstück. Nichts ahnend näherte ich mich einer Kreuzung und musste dann mit Schrecken feststellen, dass keine der 3 Pfade mit demjenigen auf meiner GPS übereinstimmte. Verzweilfelt suchte ich im Gestrüpp nach dem richtigen Weg. Und dann: Pfffffff. Neeiiiin, auch das noch! Ein Glassplitter durchbohrte meinen Vorderreifen und zwang mich meine Fähigkeiten als Velo-Mech unter Beweis zu stellen :). Glücklicherweise habe ich ja immer einen Ersatzschlauch dabei.
So war ich dann nach ungefähr einer halben Stunde wieder startklar. Aber eben..., wo führte nun mein Weg hin? Mir blieb schlussendlich nichts anderes übrig, als quer durch den Wald und den Abhang hinunter meiner GPS zu folgen. Ansatzweise war da schon noch ein Pfad zu erkennen, aber spätestens in den Brombeer-Stauden war meine Geduld am Ende und es hallten einige Flüche durch den ansonsten ruhigen Wald. Nur gut, dass sich meine Emotionen anschliessend wieder etwas abkühlen konnten - die Route folgte nun einem festen Waldweg.
So langsam begann aber die Sonne so richtig einzuheizen. Kein Wunder, hatte ich doch unterdessen den tiefsten Punkt dieser Etappe erreicht (670 MüM nach dem Dorf Finsterseebrugg). Ein paar Meter folgte ich nun flussaufwärts der Sihl, bis beim "Hüttener Sagenbach" die Strasse rechts abbog hinein in den Aufstieg zum Höhboden. Und der war knallhart!! Von 700 MüM hinauf auf 1200 MüM auf einer Distanz von gerade mal vier Kilometern. Jedenfalls war ich glücklich einen 2l-Wassertank dabeizuhaben. Auf dem Grat erwartete mich dann dafür einen wunderschönen Ausblick bis hinüber zum Zürichsee. Die Strapazen waren so schnell wieder vergessen.
Auf mehr oder weniger der gleichen Höhe näherte ich mich nun dem eigentlichen Tagesziel: Dem Gottschalkenberg. Endlich beim Restaurant angekommen, radelte ich wie wenn nichts gewesen wäre an der Gartenterrasse vorbei und verschlang anschliessend auf einer gemütlichen Bank mit Blick in die Tiefe gierig meinen eingepackten "Zvieri".
Der Rest in dann schnell erzählt. Auf dem Panoramaweg fuhr ich nun wieder talabwärts und erreichte meinen Start- und Zielort in Unterägeri genau 5 Minuten bevor meine Parkzeit abgelaufen wäre. Gut kalkuliert kann man da nur sagen ;) Jedenfalls eine interessante Route wo man so ziemlich alles erleben kann - Ok, auf den Plattfuss und die Brombeeren hätte ich auch verzichten können!
Trotz dem relativ hohen Startpunkt in Unterägeri (auf ca. 700 MüM) brachte es diese Route auf über 1100 Höhenmeter. Und das nicht zuletzt wegen den 500 Höhenmetern zwischen Kilometer 21 und 25! |
