1 Kommentar

Distanz: 48 km
Gesamter Aufstieg: 1620m
Benötigte Zeit: 5 Std. 15 min.

Ausgangspunkt zu meiner heutigen Tour war der Bahnhof in Frick. Mit anderen Worten hatte ich noch einen Anfahrtweg vor mir, den ich mit dem Auto vornahm. Pünktlich um 7 Uhr klingelte der Wecker. Ich wollte einfach nicht zu spät losfahren, damit ich nicht am Nachmittag bei grösster Hitze irgendwo einen Hang hochfahren musste (es kam dann aber trotzdem so). Mein Garmin-GPS-Gerät war übrigens im Gegensatz zur letzten Biketour professionell am Bike montiert (www.bikertech.de). Absolut undenkbar, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. Ich hätte auf dem technisch sehr schwierigen Parcour keine Chance gehabt!

Kurz nach Gipf-Oberfrick bog die Strasse rechts ab den Hang hinauf. Keine Spur von Einfahren! Der Weg wurde immer steiler, und so musste ich bereits nach etwa 3 km das erste Mal vom Sattel steigen (was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, es war bei weitem nicht das letzte Mal). Die Steilheit kommt im 2. Bild leider nicht so zur Geltung. Oben angelangt, war ich mir an einer Weggabelung nicht ganz sicher, wohin der Weg weiterführte. Die Routenführung mit einem GPS benötigt einfach ein bisschen Übung. Mein Instinkt liess mich aber nicht im Stich, und so fuhr ich weiter über wunderbare Naturstrassen in Richtung Jurahöhen.

Nach dem Dorf Wittnau bog die Strasse in den Wald ab und der zuvor breite Weg wurde immer schmaler. Der Höhepunkt dieser Waldstrecke war dann ein Brennesselfeld durch welches ich zu Fuss musste. Es fielen die ersten Fluchwörter an diesem Tag. Auf der Ebene angelangt (das 3. Bild oben mit dem Bike), musste ich mich zuerst von Laub, Ästen und sonstigen Pflanzen befreien. Zudem juckten meine Beine ziemlich stark. Hohes Gras und zusätzlich noch Brombeersträuche sind eben nichts für Allergiker und kurze Hosen. Dafür erwartete mich auf den folgenden Kilometern einen herrlichen Ausblick auf die Dörfer Wölflinswil und Oberhof.

Es ist ja schon toll, wenn einem das GPS-Gerät den Weg laufend anzeigt. Bitter wird es erst, wenn vor einem plötzlich nur noch Sträucher sind und man keine Ahnung mehr hat, wohin das Ganze noch führen soll. So geschehen kurz nachdem ich den 2 Berg in Angriff nahm. Irgendwie landete ich dann aber wieder auf einem Wanderweg, der auch mit dem Garmin übereinstimmte. Ach ja, etwas habe ich hier beinahe vergessen. Zu diesem Zeitpunkt war ich wieder einmal zu Fuss unterwegs. Steile Böschungen, Wurzeln und Baumstämme verunmöglichten das Fahren (oben ein paar Bilder)! X-mal habe ich mir gedacht: Wandern könnte ich ja schliesslich auch ohne mein Bike. Dafür wurde ich dann auf den Aussichtspunkten der Burgflue und der Salhöhe für die vorangegangenen Strapazen belohnt:


Man kann beruhigt sagen, dass ich mich fortan auf einem steinigen Wanderweg von der Salhöhe Richtung Wasserflue quälte (Die Antenne im letzten Bild oben). Und das wiederum zu Fuss! Ganz versierte Biker mögen ja diese Strecke fahrend bewältigen, aber zu diesen zähle ich mich nun definitiv nicht. Es gab Situationen, da wetterte ich laut in den Wald hinein und verfluchte die Leute welche diese Route zusammengestellt hatten (natürlich mit der Annahme, dass mich hier niemand hört). Selten war ich so froh wieder festen Boden (Teerstrasse) unter den Rädern zu haben. Die Gemüter beruhigten sich langsam wieder und ich radelte den Berg hinunter nach Küttigen (und an der Geeren vorbei wo ich etliche Militärtage verbringen durfte oder besser gesagt musste). Hier gönnte ich mir zuerst einmal eine längere Pause um mein Sandwich zu vertilgen.
Frisch gestärkt konnte ich also den Rückweg in Angriff nehmen. Aber eben, was liegt zwischen Küttigen und Frick? Genau..., die Staffelegg! Die Sonne heizte nun schon ordentlich ein und der Schweiss tropfte nur so von meiner Stirne. Mir ahnte Böses, als die Garmin-Route auf der Passhöhe Richtung Herzberg zeigte, aber ich liess mich nicht einschüchtern und folgte der Strasse zum Herzberg. Da kam wieder einmal mein Ehrgeiz zum Vorschein ;-)

Jetzt kam es knüppeldick! Mein Puls war unterdessen auf 180 und meine Beine gaben nur noch sehr wenig her. Mit anderen Worten: Der Hammermann hatte mich eingeholt und noch fehlten ungefähr 15 km bis nach Frick. Da kam mir die kurze Photopause auf dem Herzberg gerade recht. 4 Jahre sind bereits wieder vergangen, seid wir mit der PHW-Klasse hier ein Outdoor-Seminar besuchten. Anschliessend gings dann zu meinem Glück meistens nur noch abwärts, und so überstand ich auch noch den letzten Drittel der Etappe. Zurück am Bahnhof gönnte ich mir dann zuerst eine Vanille-Glacé und ein Coca-Cola. Und beides hat nach diesem happigen Programm noch selten so gut geschmeckt!! Erst jetzt merkte ich richtig, wie heiss es unterdessen geworden ist, und so startete ich mein Auto, warf die Klimaanlage an und machte mich auf den Heimweg Richtung Lengnau...


Und hier wieder die Höhenkurve mit dem höchsten Punkt nach 20.9 km auf 858 MüM:

Aus meinem Bericht geht sicher hervor, dass ich nicht alles so toll fand auf dieser Route. Ich bin dann doch wohl eher der "Strassenbiker". Ich habe von diesen 48 km sicher 10-15 km zu Fuss zurückgelegt. Und das meistens in unwegsamen Gelände, wo man das Bike sogar tragen musste!
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    Francesco · 20 years ago
    Na endlich!!!
    Super Bericht!!

    Und endlich weisst du wie man sich fühlt wenn der HAMMERMANN kommt!!!! :D

    Gruss Tuscha Team

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