Mallaig - Glasgow: Keine Velo-Kilometer
Wetter: Stark bewölkt, spielte aber heute keine grosse Rolle.
Weder Fähre noch Skye, und wir haben uns dabei auch gleich selbst überrascht!
Letzte Nacht um ein Uhr im Marine Pub: Wir beugten unsere Köpfe über die Karte, jeder mit seinem letzten Bier in der Hand, und diskutierten über den weiteren Verlauf unserer Reise. Um halb zwei dann der vorläufige Entscheid: Ab nach Glasgow und zusätzlich noch ein paar Tage ans Kultur-Festival nach Edinburgh. Das wurde uns sowieso von verschiedenen Seiten wärmstens empfohlen.
Tja, so schnell kann's also gehen! Aber das ist doch gerade das Lässige daran, genau das zu machen, worauf wir Lust haben. Gut, es war mit dem Zug schon ein bisschen ein Cabaret. Besser ist es, hier zu reservieren, speziell mit so komischen Bikes wie wir sie haben. Da wirst du jedenfalls nicht mit höchster Priorität behandelt! Zuerst mit gutem Zureden an das Zugpersonal von Mallaig nach Fort William und dann per Caledonian Sleeper weiter nach Glasgow. Kurz nach 23 Uhr werden wir dort ankommen.
Und jetzt hat Didi noch was:
Sonst sind wir ja mit unseren Bikes schon fast die Sehenswürdigkeit der Nation. Fotoapparate werden gezückt, und wir denken schon über Autogrammstunden nach.
Das alles hört beim Zugfahren auf - da fühlt man sich nicht mehr so schampar willkommen. Die Schweiz ist ein Paradies, trotz der Uniformierten im Zug. Man sehe sich dann die Veloabteile der Scotrail an, die sich in etwas abgewandelter Form durchaus auch im Swissminiatur à l'Ecosse befinden könnten.
Hätten wir da nicht mit allerhöchster Höflichkeit unter Verwendung des treudoofen Dackelblicks agiert, sondern mit dem Kondüktör-Beissreflex gewisser Schweizer Biker, ständen wir wohl irgendwo im Nieselregen in the middle of fucking nowhere und würden von den Midges, die nur wenig kleiner als das Veloabteil sind, zum Znacht verspiesen.